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Appell an Gematik und Bundesgesundheitsministerium: „Missstände der Telematikinfrastruktur umgehend und nachhaltig beheben“

Hattersheim, 26.3.2024. Der Hausärzteverband Hessen e. V. (HÄVH) fordert die Gematik und das Bundesgesundheitsministerium auf, die Probleme und Missstände der Telematikinfrastruktur (TI) umgehend und nachhaltig zu beheben. „Durch die Ausfälle der TI entstehen weiterhin sowohl in den Arztpraxen als auch in den Apotheken Probleme bei der Medikamentenversorgung der Patientinnen und Patienten“, kritisiert die Arbeitsgruppe Digitales im HÄVH.

„Die Bevölkerung ist darauf angewiesen, dass Patientinnen und Patienten schnell und unkompliziert mir Medikamenten versorgt werden“, sagt Petra Hummel, Sprecherin der AG Digitales des HÄVH. Aktuell sei die Versorgung jedoch durch ständige Ausfälle der TI, die eigentlich eine sichere Vernetzung der medizinischen Versorgung innerhalb Deutschlands ermöglichen soll, immer wieder nachhaltig gestört. Die Kritik der AG richtet sich an die Gematik GmbH, die die Gesamtverantwortung für die TI trägt, und an das Bundesgesundheitsministerium, das die Gematik mehrheitlich kontrolliert.

„Störungen liegen außerhalb des Einflussbereichs der Praxen“

Nicht nur beim Ausstellen von elektronischen Rezepten sondern auch bei elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und beim Abgleich der Versichertenstammdaten kämpften Hausarztpraxen regelmäßig mit Problemen im System, so die Kritik. Nicht zuletzt sei auch der Versand und Empfang von Nachrichten über den Dienst „Kommunikation im Medizinwesen“ (KIM), der wie ein E-Mail-Programm funktioniert und die sichere Übermittlung von Daten gewährleisten soll, immer wieder gestört. „Diese Störungen im System liegen außerhalb des Einflussbereiches der Praxen, die dadurch immer wieder deutliche Zeitverzögerungen und Mehrarbeit hinnehmen müssen“, Petra Hummel.

„Diese Zeit fehlt in der Arbeit an den Patientinnen und Patienten“

„Unsere Patientinnen und Patienten reagieren in den Praxen und Apotheken mit Unverständnis und mehr oder weniger ungehalten, was die Teams vor Ort aushalten müssen. Hinzu kommen wirtschaftliche Schäden durch Zeitverluste, Überstunden und Mehrarbeit. Diese Zeit fehlt in der Arbeit an den Patientinnen und Patienten“, kritisiert die AG Digitales des HÄVH. Dieser Zustand sei nicht haltbar und schnellstmöglich zu beheben, um einen reibungslosen Ablauf herzustellen. „Sanktionen gegen die Ärztinnen, Ärzte und Apotheken sind in diesem Kontext unerträglich und müssen abgeschafft werden“, betont die AG. Die Gematik müsse bei der Weiterentwicklung der TI endlich die Expertise der betroffenen Leistungserbringer einbinden.

Pressekontakt:
Gundula Zeitz, Pressereferentin HÄVH. Tel.: 0171 8132671, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.