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  • Presse

Gemeinsame Presseerklärung

  • des Hausärzteverbandes Hessen (HÄVH)
  • des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), Landesverband Hessen
  • der Berufsverbände der Fachärztinnen und Fachärzte in Hessen sowie
  • der Berufsverbände der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Hessen

Bundesweiter Protesttag am 2. Oktober:  Auch hessische Ärztinnen und Ärzte beteiligen sich an Praxisschließungen

Unter dem Motto „Jetzt reicht´s – Wir sind es leid!“ beteiligen sich viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Hessen an dem bundesweiten Protesttag am 2. Oktober. So rufen der Hausärzteverband Hessen (HÄVH), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), Landesverband Hessen, sowie die Berufsverbände der hessischen Fachärzte erneut zu Praxisschließungen auf. Auch hessischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten unterstützen den Aktionstag.

Hattersheim/Bad Homburg/Frankfurt. „Mit den Praxisschließungen protestieren wir erneut für den Erhalt der wohnortnahen, ambulanten medizinischen Versorgung, die durch die aktuelle Gesundheitspolitik massiv gefährdet ist“, sagt Christian Sommerbrodt, Hausarzt in Wiesbaden und 1. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hessen. „Die Bundesregierung hat immer wieder versprochen, die ambulante Versorgung zu stärken – was nicht geschehen ist, im Gegenteil“, sagt Burkhard Voigt, Kinder- und Jugendarzt in Frankfurt und zweiter Landesvorsitzender des BVKJ. „Wer zeitnahe Facharzttermine will, muss die Budgetierung abschaffen. Wer die Versorgung weiter verschlechtern will, behält die Budgetierung bei“, sagt Jan Henniger, Facharzt für Chirurgie in Frankfurt und Vorsitzender im Bund niedergelassener Chirurgen.

„Mit der aktuellen Gesundheitspolitik gefährdet die Bundesregierung die Sicherstellung der ambulanten medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung der Menschen in unserem Land“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Berufsverbände. Es sei unlauter, wenn die Regierung und die gesetzlichen Krankenkassen den Bürgerinnen und Bürgern Leistungen quasi rund um die Uhr versprechen: „Denn es werden ja nicht einmal genügend Finanzmittel und Ressourcen zur Verfügung gestellt, um den im Sozialgesetzbuch V festgeschriebenen Versorgungsumfang – wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig – zu erfüllen“, so die Verbände.

Dass der Bundesgesundheitsminister auf den am 18. August 2023 verabschiedeten Forderungskatalog der ambulanten Versorgung bisher nicht einmal reagiert habe, zeige einmal mehr, wie wenig Karl Lauterbach die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten wertschätze. Vielmehr nehme er seit Monaten in Kauf, dass die Praxen kollabieren.

Der Hausärzteverband Hessen, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen, Landesverband Hessen, der Berufsverbände der Fachärztinnen und Fachärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Hessen hatten sich im August dem folgenden Forderungskatalog an der ambulanten Versorgung an das Bundesgesundheitsministerium angeschlossen:

Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!

Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!

Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!

Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!

Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!

Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!

Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!

 

Pressekontakte:
Gundula Zeitz, Pressereferentin HÄVH
Tel.: 0171 8132671
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Hausärzteverband Hessen e.V., 1. Vorsitzender Christian Sommerbrodt (v. i. S. d. P.)       

Hofheimer Str. 16a, 65795 Hattersheim, Tel: 06190 – 9743470, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.                                                              

 

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, LV Hessen, 1. Vorsitzender Dr. Ralf Moebus (v. i. S. d. P.)       

Ober-Eschbacher Str.9, 61352 Bad Homburg, Tel.: 06172 26021, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

                                                     

im Namen der fachärztlichen Berufsverbände: Jan Henniger, Dr. Detlef Oldenburg (v. i. S. d. P.),

Leimenstraße 20, 63450 Hanau, Tel.: 06181 24727, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

im Namen der psychotherapeutischen Berufsverbände:

Ingrid Moeslein-Teising (v. i. S. d. P.), Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie            

Psychoanalytikerin DPV/IPA/DGPT/DAGG, Ludwig-Braun-Straße 13, 36251 Bad Hersfeld, Tel.: 06621/915033;

Dipl.-Soz. Dipl.-Päd. Tanja Maria Müller (v. i. S. d. P.), Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin                 

Eschweger Str. 12, 60389 Frankfurt, Tel.: 069-28606350