AG Hausärztinnen sucht Mitstreiterinnen
Die Zahl der Ärztinnen wird künftig weiter steigen: Zwei Drittel der Studienanfänger im Fach Medizin sind derzeit Frauen – und die hausärztliche Versorgung wird zu mehr als 50 Prozent von Ärztinnen übernommen. Mit Blick darauf gründete eine Gruppe engagierter Medizinerinnen im Hausärztinnen- und Hausärzteverband Hessen (HAEV) eine Arbeitsgruppe für Hausärztinnen und ihre Belange. Die AG hat sich kürzlich in Marburg getroffen, und über Schwerpunkte ihrer Arbeit ausgetauscht. Mitstreiterinnen sind herzlich willkommen.
Die Gelegenheit, die Mitglieder der AG Hausärztinnen persönlich kennenzulernen, bietet sich schon beim 17. Hessischen Hausärztinnen- und Hausärztetag am 17. Mai 2025 in Frankfurt am Main, denn die AG trifft sich am Rande der Veranstaltung. Zudem bieten Mitglieder der AG zwei Seminare an: Dem Thema „Digitale Tools in der Hausarztpraxis“ widmen sich Petra Hummel, Hausärztin in Bad Homburg und Sprecherin der AG Digitales im HAEV, und Susanne Springborn, Hausärztin in Wiesbaden und Expertin für Telemedizin (17. Mai, 9-10:30 Uhr). Kristina Hänel, Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Gießen, hält einen Vortrag zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch in der hausärztlichen Praxis (17. Mai, 13:30 - 15:00 Uhr)
Paragraph 218: AG Hausärztinnen setzt sich für Neureglung ein
Der umstrittene § 218 war auch beim Treffen der AG Hausärztinnen in Marburg Thema. Die Teilnehmerinnen halten eine Änderung des Gesetzes für dringend erforderlich. „Derzeit bleiben Schwangerschaftsabbrüche unter bestimmten Voraussetzungen – wie Durchführung des Abbruchs innerhalb der ersten zwölf Wochen nach der Empfängnis und eine vorherige verpflichtende Beratung – zwar straffrei. Sie gelten aber dennoch als grundsätzlich rechtswidrig. Das birgt erhebliche Risiken“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Sollten sich politische Rahmenbedingungen in Zukunft ändern, besteht die Gefahr, dass medizinisches Fachpersonal rückwirkend strafrechtlich belangt werden könnte, da sie gemäß der geltenden Gesetzeslage eine Straftat begangen hätten. Diese Unsicherheit stellt nicht nur ein rechtliches, sondern auch ein ethisches Problem dar, da sie die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten in einem politisch sensiblen Bereich erheblich belastet“, so die Hausärztinnen. Die AG will sich weiterhin für eine Neureglung des § 218 einsetzen.

Die AG Hausärztinnen des HAEV, zweite Reihe, von links: Corinna Kertel (Frankfurt am Main), Susanne Sommer (Mücke), Monika Buchalik (Maintal), Dr. med. Katharina Ekinci (Taunusstein), Nadine Spatz (Wiesbaden), Jutta Willert-Jacob (Haiger), Dr. med. Carola Koch (Frankfurt am Main), erste Reihe, von links: Petra Hummel (Bad Homburg), Dr. med. Susanne Springborn (Wiesbaden), Christiane Hoppe (Frankfurt am Main). Nicht im Bild: Dr. med. Elke Neuwohner (Marburg).
Sicherstellungsassistenz / Entlastungsassistenz
Ein weiteres Thema der AG: Für schwangere Ärztinnen sollte die Genehmigung zur Anstellung eines Sicherstellungsassistenten oder einer Sicherstellungsassistentin schon vier Monate vor Beginn des Mutterschutzes – ohne Angabe von Gründen wie die Erkrankung der Schwangeren – zum Regelfall werden. Dafür werden sich diejenigen AG-Mitglieder, die auch in der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) berufspolitisch aktiv sind, bei der KVH einsetzen.
Zudem fordert die AG, dass kein konkreter Grund mehr für die Beantragung einer Sicherstellungsassistenz angegeben werden muss: „Stattdessen soll beispielsweise die Möglichkeit geschaffen werden, eine Sicherstellungsassistenz für bis zu vier Monate ohne Angabe von Gründen zu genehmigen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem schlägt die AG vor, eine zweiwöchige gemeinsame Einarbeitungszeit von Praxisinhabenden und Sicherstellungsassistenz zuzulassen, um den Übergang reibungslos zu gestalten. „Diese Maßnahmen tragen dem Bedarf in den Praxen Rechnung und ermöglichen es den Praxisinhabenden, ohne wirtschaftliche Einbußen vorübergehend von der Tätigkeit freigestellt zu sein. Gleichzeitig könnte dies die Attraktivität der Niederlassung steigern und den Berufsstand der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte stärken“, sagen Susanne Sommer und Dr. Elke Neuwohner, Sprecherinnen der AG.
Die AG Hausärztinnen sucht noch Mitstreiterinnen! Interessentinnen wenden sich bitte an
- Susanne Sommer,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Tel.: 0174 7117322 - Elke Neuwohner,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Tel.: 0177 7721616
Die nächsten Termine der AG:
- April 2025, 20:00 Uhr, per Zoom
- Mai 2025, 13:00 Uhr, Hausärztinnen und Hausärztetag Frankfurt
- September 25 Präsenztreffen vormittags bis nachmittags mit PTQZ Thema Osteoporose. Ort: wahrscheinlich Mücke bei Grünberg, nähere Infos folgen
- Januar 2026, 20:00 Uhr, per Zoom